Evakuierungsflüge nach Regierungsumsturz ​

Flugzeug Evakuierung Nepal

Evakuierung im Notfallmanagement – Ein Regierungsumsturz verläuft in den wenigsten Fällen friedlich und einvernehmlich. Proteste, Unruhen und auch gewalttätige Auseinandersetzungen sind dabei keine seltene Reaktion.

Ein erlebtes Beispiel war der Umsturz der nepalesischen Regierung bzw. die Absetzung des Königs, bei dem das Land von der Außenwelt vollkommen abgeschnitten wurde. Es kam zu einer kompletten Einstellung des lokalen Kommunikationsnetzes, des grenzüberschreitenden Straßen- und des internationalen Luftverkehrs.

Diese vorübergehende völlige Isolation des Himalayastaates führte zu Unruhen in der Bevölkerung und barg die sehr reale Gefahr durch randalierende Massen, die aufgrund der zusammengebrochenen staatlichen Ordnung bedrohlich wurde.

Da sich die Lage immer weiter zuspitzte, entschieden deutsche Reiseveranstalter kurzfristig, die rund 200 gestrandeten deutschen Touristen auf dem schnellsten Weg wieder sicher nach Deutschland zu bringen. Ohne Kontakte, funktionierende Logistik und Kommunikation waren die Menschen zu diesem Zeitpunkt auf sich allein gestellt.

Hallo, ist da jemand?

Das Krisenmanagement fokussierte seine Maßnahmen darauf, schnellstmöglich eine sichere und verlässliche Kommunikationsverbindung zu und zwischen den Touristen und der ‚Außenwelt‘ herzustellen. Zeitlich begannen die Vorbereitungen für die Organisation eines Evakuierungsfluges nach Deutschland.

In der Zentrale des Krisenteams in Delhi, Indien begann zunächst die Bestandsaufnahme der betroffenen Personen, die sicherstellen sollte, dass alle Betroffenen erfasst wurden. Danach wurden die Menschen an einem zentralen Sammelort in Kathmandu sicher untergebracht. Diese Maßnahme diente auch der Risikominimierung von Gefahren durch die randalierenden Massen. Parallel wurde die Kommunikationsverbindung nach Deutschland und Indien wiederhergestellt und die Lohistikplanung vorangetrieben.

Das eingesetzte Krisenmanagement übernahm dabei die Rolle des zentralen Koordinators und Bindegliedes zwischen Nepal und Deutschland. Durch die internationalen Verknüpfungen und langjährige Expertise konnte ein detaillierter Plan ausgearbeitet werden, um die Notlage vor Ort zu lösen.

Maßnahmen Operationell: Logistik & Evakuierung

  • Unterbringung der gestrandeten Passagiere in einem zentralen Hotel
  • Bereitstellung von Sicherheitspersonal
  • Gesicherter Transport zum Flughafen
  • Koordination der Evakuierungsflüge

Maßnahmen Organisatorisch: Krisenteam

  • Zusammenstellung eines Krisenteams mit Ablegern in Nepal (Fluggesellschaft und Botschaft), Deutschland und Indien
  • Klare Definition der Aufgaben für jeden einzelnen des Krisenteams
  • Erfassung und Dokumentation aller Arbeitsprozesse

Maßnahmen Kommunikation

  • Aufbau einer Kommunikationsverbindung über die Deutsche Botschaft in Kathmandu
  • Vernetzung mit Reiseveranstaltern als Bindeglied zu den Reisenden
  • Kontinuierliche Informationsweitergabe über Sachstände an die gestrandeten Reisenden

Lessons Learnd: Mit jeder Ausnahmesituation lernen wir dazu

Nach einem Projektabschluss wird grundsätzlich immer eine Ergebnisanalyse durchgeführt. Mit den Erkenntnissen – unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ sind – können wir uns auf kommende Ereignisse vorbereiten und künftige Entscheidungen optimieren. Wir übertragen Lösungskompetenzen in die unterschiedlichsten Branchen und bringen diese dort zur Anwendung. So machen wir unsere Erfahrung auch für künftige Projekte nutzbar.


Werner Heesen

Als zentraler Koordinator und Projektverantwortlicher hat Werner Hessen die Organisation der Kommunikation und Logistik übernommen und damit vielen Menschen eine gesicherte Heimkehr ermöglicht.