Nach zwei Jahren Corona in die nächste Krise

Unternehmen Nächste Krise nach Corona

Die nächste Krise nach Corona: Steigende Lebenshaltungskosten und drohende Privatinsolvenzen – Ein gesellschaftliches Pulverfass auch für Unternehmen?

Was Unternehmer:innen nun erwarten sollten, um auf die Folgen des hohen Stresslevels in der eigenen Belegschaft vorbereitet zu sein.
  • Kollektive Trends als Folge externer Einflüsse: Eine veränderte Gesellschaft
  • Fachkräftemangel führt zu höheren Sicherheitsrisiken
  • Neue Blickwinkel als Chance für Unternehmen

Die russische Invasion in der Ukraine und alle sich daraus ergebenen Konsequenzen haben massive Auswirkungen auf Unternehmen. Zusammengebrochene Lieferketten und vor allem explodierende Energiepreise bringen manches Management bereits an den Rand der Verzweiflung.  

Die Presse berichtet bereits über eine mögliche Rezession im kommenden Jahr und erste Unternehmen melden Insolvenzen an. Auch die Prognosen der führenden Wirtschaftsinstitute sind eher düster und die Unternehmen sorgen sich um ihre Überlebensfähigkeit. Betriebswirtschaftliche Faktoren wie Liquidität, Lieferzeiten, Lagerbestand, Debitoren und Kreditoren stehen im Fokus.  

Aber was passiert sonst noch in Unternehmen, vielleicht an Stellen, an die zurzeit gar nicht häufig gedacht wird? Was macht die aktuelle Krise mit den Arbeitnehmer:innen und mit welchem Verhalten sollte man als verantwortlicher Manager rechnen? 

Kollektive Trends als Folge extremer Einflüsse: Eine veränderte Gesellschaft

Die letzten Monate haben uns nach der langen Zeit der coronabedingten Einschränkungen wieder mehr Freiheiten gebracht – im privaten wie beruflichen Umfeld. Arbeitnehmer:innen kehren (zumindest teilweise) wieder in die Unternehmen zurück, vor allem für Teammeetings, -Events und Schulungen. Genauso finden Großveranstaltungen wie Konzerte und Sportevents ohne jegliche Einschränkungen und mit voller Besucherauslastung wieder statt. Das erzeugt Euphorie: Nach zwei Jahren weitestgehender Isolation können wir uns endlich wieder sehen, treffen und engere Kontakte knüpfen als es digitale Formate in den letzten zwei Jahren möglich machten.  

Verhaltensauffälligkeiten durch soziale Isolation?

Das Verhalten der Menschen hat sich durch die Pandemie und die Einschränkungen verändert. Corona war eine Ausnahmesituation und hat zu massiven sozialen Auswirkungen geführt. Nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern ebenso auf das Verhalten der Erwachsenen. 

Ein Großteil der Bevölkerung war gezwungen, über einen langen Zeitraum in einem eingeschränkten Raum und mit limitierten, persönlichen bzw. sozialen Kontakten durchzustehen und war permanent einem enormen Druck ausgesetzt. Die letzten Jahre haben deutliche mentale Spuren hinterlassen und haben zu einem hohen Stresslevel geführt. Dieser führt wiederum bei allen Menschen zu mehr Verhaltensauffälligkeiten, einem höheren Aggressionspotenzial und dem teilweisen Verlust allgemein anerkannter Verhaltensregeln

Nach zwei Jahren Krise kommt die nächste Krise? Soziale Spannungen und Sicherheitsrisiken nehmen zu.

Nun hatten die Menschen gerade einmal ein halbes Jahr Zeit durchzuatmen, bis vielleicht eine noch größere Angst auf sie zukommt: Wird man sich eine warme Wohnung noch leisten können? Die Angst vor Privatinsolvenzen ist greifbar und das wirkt sich auf Menschen aus. Und da sich die Bevölkerung bereits auf einem hohen Stresslevel befindet, sollte man davon ausgehen, dass sich vorgenannte Verhaltensauffälligkeiten in den kommenden Monaten noch deutlich dramatischer entwickeln werden. 

Menschen unter Druck werden zur Gefahr

Die Menschen werden mental und finanziell unter Druck kommen. Eventuell reicht die Kaufkraft nicht mehr aus und es steigt die Angst vor einem sozialen Abstieg. Deswegen planen Kommunen (z.B. in den Niederlanden) bereits das Szenario „Soziale Unruhen“. 

Auch in Unternehmen kann sich das Arbeitsklima in den kommenden Monaten deutlich verschlechtern. Mitarbeiter:innen unter Druck können zur Gefahr werden:  

  • Die „Verführbarkeit“ zum Diebstahl oder zur Verletzung von Vertraulichkeit sowie die Erpressbarkeit könnte steigen: Daher sollten entsprechende Sicherheitsstandards überprüft und ggfs. angepasst werden.
  • Aggressionen innerhalb der Belegschaft könnten zunehmen, einhergehend mit wachsender Gewaltbereitschaft / Radikalität, Rassismus, Sexismus, Zerstörungswut / Vandalismus.
  • Wer gestresst ist wird unachtsam: So steigt die Wahrscheinlichkeit von menschlichen Fehlern, die sich aufgrund von Unaufmerksamkeit, Demotivation oder Frustration einschleichen können. So sollten Unternehmen ihre Sicherheitsprotokolle prüfen bzw. von einer erhöhten Fehlerquote ausgehen.

Fachkräftemangel führt zu höheren Sicherheitsrisiken

Auch der Wegfall von qualifizierten und geschulten Fachkräften, die im Zuge der Pandemie die Unternehmen verlassen haben, führt an diversen Stellen zu nachhaltigen Kapazitätsengpässen und erhöhtem Stress der noch verbliebenen Belegschaft. Dieses war nicht nur an Stellen wie der Flughafenabfertigung in der Ferienzeit oder in der Gastronomie zu spüren. So meldete beispielsweise die Cranger Kirmes, eines der größten Volksfeste in Deutschland, einen enormen Arbeitskräftemangel. Dabei fehlte nicht nur das fachkundige Personal für den Aufbau der Fahrgeschäfte, sondern vor allem auch für die Sicherheitseinweisungen der Besucher:innen und die Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen. Damit steigt das Unfallrisiko für die Besucher:innen, das im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.  

Unternehmerische Gestaltung der Zukunft

All das mag negativ klingen und den Eindruck erzeugen, Unternehmen müssten sich vor radikalisierenden Mitarbeiter:innen schützen. Das ist aber nicht unser Anliegen. Wir sehen Ihre Chance, sich als verantwortliche/r, zuhörende/r und fürsorgliche/r  Arbeitgeber:in zu positionieren. Es ist ein guter Moment, um auf Mitarbeiter:innen aktiv zu zu gehen und gemeinsam über Unterstützungsmöglichkeiten nachdenken: Wie können Sie Ihre Mitarbeiter:innen bei drohenden Privatinsolvenzen schützen? Ein paar Möglichkeiten, über die Unternehmen nun nachdenken könnten: 

  • Energieunterstützung / Energiegeld / Bonus (wie bei den Bergleuten früher das Kohledeputat)
  • „Warm Rooms“, d.h. warme Sozialräume für die Belegschaft samt Familienangehörigen
  • Familienangehörige können die Kantine nutzen
  • Arbeitgeber:in bietet eine zentrale Beratung bei Privatinsolvenz an
  • Angebot eines externen (!) Sorgentelefons
  • Unterstützung bei Maßnahmen zur Kostensenkung (z.B. Elektro-Dienstfahrrad für den Weg zum Arbeitsplatz)

Neue Blickwinkel als Chance für Unternehmen

Die unternehmerischen Herausforderungen erfahren ständig neue Facetten und erfordern ein agiles Risikomanagement, das sich präventiv mit den Folgen der aktuellen Krisen und damit einhergehenden sozialen Unruhen im Unternehmen beschäftigen muss. 

Die neu gegründete WB Risk Prevention Systems GmbH, die aufgrund des Markterfolges von einem WB Geschäftsbereich zu einer eigenen Gesellschaft gereift ist, bietet ein Team von Expert:innen mit außergewöhnlichen Erfahrungen für völlig neue Perspektiven und selbstbewusste, pragmatische Lösungsansätze. Als strategische Partner unterstützen wir Unternehmen und Behörden bei der Risikoprävention und dem Aufbau eines strategischen Risikomanagements, bei der Bewältigung von Krisen und der Entwicklung einer resilienten Zukunftsstrategie. 

Dabei sehen die Partner der Beratungsboutique aktuelle und künftige Veränderungen nicht als Gefahr, sondern als unternehmerische Chance in einer sich ständig verändernden „neuen“ Welt zu denjenigen zu gehören, die die Entwicklung nicht nur ertragen, sondern prägen werden.  

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