Die Unternehmen werden risikoaffiner

Risiko Unternehmen Risikoprävention Dr. Johannes Wamser
Mit Risk Prevention Systems unterstützt die Dr. Wamser + Batra GmbH ihre Kunden bei der Bewältigung von Krisen und Notsituationen, neben Pandemien, etwa Korruption, Massenstreiks, Naturkatastrophen, Terroranschläge, Entführung, Krieg. Geschäftsführer Dr. Johannes Wamser über Risiken im Geschäftsalltag, den Blick über den Tellerrand und ein krisenerprobtes Team.

Inwiefern hat die Pandemie bei den Unternehmen das Bewusstsein für Risiken geschärft und wird dies nachhaltig zu mehr Maßnahmen der Risikoprävention führen?

Johannes Wamser: Corona ist meiner Meinung nach noch lange nicht überwunden und wird nachhaltig wirken. Man muss nur in andere Länder schauen, was sich dort bereits bewegt. Zum Beispiel ändert sich das Baurecht mit Blick auf die Gestaltung von Großraumbüros und Kantinen. Und neben der Pandemie hat das Risiko-Ausmaß grundsätzlich zugenommen. Cyberattacken haben zum Beispiel gezeigt, wie verwundbar die Unternehmen und die Bürger sind. Wir sind deshalb der festen Überzeugung, dass es nicht nur aktuell, sondern auch langfristig wichtig wird, Frühwarnsignale ernst zu nehmen und sich mit Risikoprävention auf allen Ebenen auseinanderzusetzen. 

Auf Notfälle ist WB gut vorbereitet und bestens vertraut mit dem Thema Risikoprävention. Jüngst haben Sie Ihr Team für WB Risk Prevention Systems um neue Partner erweitert. Welche Kompetenzen bringen die Kollegen mit? 

Wamser: Wir hatten bereits Spezialisten an Bord, von denen wir gar nicht wussten, wie krisenerprobt sie waren. Über deren Empfehlungen und unser Netzwerk kamen weitere Experten hinzu. Ein Kollege war zum Beispiel zur Zeit der Vogelgrippe technischer Leiter für den Umbau des Flughafens in Taipeh. Ein ehemaliger Lufthansa-Manager war bei dem mehrtägigen Terroranschlag, unter anderem auf zwei Luxushotels, in Mumbai vor Ort. Dort wohnten auch Mitglieder der Crews. So wie ein Gesundheitszentrum Fachärzte an einem Ort zusammenzieht, haben wir Expertise für unterschiedlichste Krisen: Naturkatastrophen, Massenstreiks, Korruption, Pandemien, Terroranschläge, Entführung, Krieg.  

Um welche Aufträge kümmert sich das WB Risk Prevention Systems Team aktuell? 

Wamser: Die Fälle sind sehr unterschiedlich, deshalb ist es gut, dass wir im Team Profis mit so weit reichender Expertise haben. Wir beraten zum Beispiel gerade einen deutschen Kunden, der ein neues Geschäftsfeld in Afrika und Asien startet. Da begleiten wir den kompletten Prozess von der Risikoanalyse über Risikoprävention bis hin zum Notfallmanagement. Der Flughafen Leipzig hat einen Kollegen vorübergehend als Corona-Beauftragten eingesetzt. Wir begleiten zudem Mittelständler dabei, jetzt Produktion oder Vertrieb auf internationalen Märkten wieder hochzufahren. Bei einem anderen Kunden fehlen an seinem indischen Standort trotz anderslautender Verträge die Zertifizierung und Versicherung für ein Werk. 

Dr. Wamser + Batra betreut seit fast 20 Jahren europäische Unternehmen bei der Planung, Umsetzung, Kontrolle und Optimierung von Geschäftsaktivitäten und Projekten in Indien. Vor Ort gehört das Managen von Krisen und Notsituationen so stark wie in kaum einem anderen Land zum Geschäftsalltag. Was sind die Risiken? 

Wamser: Der Subkontinent hält viele Turbulenzen bzw. Unwägbarkeiten im Geschäftsalltag bereit. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen, die viele Monate lang bestreikt wurden, bei denen Lieferketten unterbrochen wurden oder bei denen infolge einer Überflutung Produktionshallen zusammenbrachen. Auch das Thema Korruption ist allgegenwärtig. Und nachdem sich die Corona-Lage in Deutschland etwas beruhigt hatte, wurde sie in Indien noch einmal richtig dramatisch, zumal sich einige Kranke auch noch mit dem gefährlichen Schwarzen Pilz infizierten.  

Die vor Ort bewährten und erprobten Methoden können wir aus Indien heraus auf andere Situationen übertragen. Allen kritischen Ereignissen kann man sich eigentlich mit der gleichen Methodik zuwenden. 

Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation SARS-CoV-2 zur Pandemie. Wie haben Sie als in Indien tätiger Unternehmer die Anfänge der Krise erlebt? 

Wamser: Noch im Februar 2020, als in Deutschland noch völlig unterschätzt wurde, was mit Corona auf uns zukommt, fand bei uns schon die erste Krisensitzung statt. Unsere Experten, die sich mit unterschiedlichsten Katastrophen sehr gut auskennen, warnten schon sehr früh, dass da etwas auf uns zukommt. Wir haben dann sofort intern Maßnahmen ergriffen, die bei Teilen unserer Belegschaft zunächst eher auf Unverständnis stießen, später jedoch bei Unternehmen state oft he art wurden, zum Bespiel AHA-Regeln und Homeoffice. Die Kollegen empfanden das anfangs als Panikmache. Als es dann richtig losging, waren wir schon gut vorbereitet. 

Wie sah es denn bei Ihren Kunden in Indien aus, als es richtig losging? 

Wamser: Das war der Knackpunkt. Die Unternehmen waren noch gar nicht vorbereitet. Lieferketten brachen zusammen, Projekte wurden verschoben. Zu dem Zeitpunkt haben wir entschieden, dass wir die Pandemie-Pläne, die wir für unser Haus erarbeitet haben, auch für andere umsetzen können. In Indien, aber auch in Deutschland, für Mittelständler, Kommunen bis hin zum Fußballverein. Und dass wir unsere langjährigen Erfahrungen mit WB Risk Prevention Systems auf eine noch breitere Basis stellen wollen. Deshalb haben wir unser Team zuletzt verstärkt und haben jetzt die Expertise für unterschiedlichste Krisen und Notsituationen, egal in welcher Branche oder Region.

Spannende Details zu den Themen, mit denen sich Dr. Johannes Wamser im Berufsalltag beschäftigt finden Sie hier. 

Sie möchten sich mit Dr. Johannes Wamser austauschen? Schreiben Sie uns!